Das neue Format für Literatur und Musik. Neue Literatur, neue Gefühle, neue Töne.
Es wird viel darüber nachgedacht, wie man Menschen noch gewinnen kann, sich für kulturelle Events zu begeistern.
Viel einfacher ist es, einen Film auf den bekannten Social-Media-Kanälen zu sehen oder sich die Lautsprecher ins Ohr zu stecken und die bekannten Musikstücke zu hören um alles andere auszublenden.
Die Möglichkeiten der KI sind nahezu unbegrenzt und man kann sich dort eine Menge Input holen und das nimmt viel Zeit in Anspruch auf der riesengroßen Suche nach dem Unbekannten.
Wie spreche ich also die jungen Leute an? Ich kann sie in der Regel gar nicht erreichen, denn sie denken, so wie ich vielleicht auch gedacht habe als ich jung war, dass die Geschichte mit dem Jahr der eigenen Geburt beginnt, Lebensthemen der Vergangenheit seien überholt und darum nicht mehr relevant. Das bedaure ich, weiß aber, dass dies auch zu allen Zeiten so war.
Heute meine ich, dass ich als ich noch so dachte ganz schön begrenzt und nicht sehr gescheit war. Heute kann ich mich stellen.
Dass das Leben überhaupt immer bedroht ist und war, lernt man erst mit zunehmendem Alter. Dass Kriege und das Sterben, Zynismus, Not, Angst und Bedrohung eine permanente und mächtige Kraft sind, die zu allen Zeiten gegen die Zivilisation, die Gerechtigkeit, den Feinsinn, die Kultur, Toleranz, Freude und Liebe stehen und standen, lässt sich leicht aus der Geschichte der Menschheit lesen.
Noch ist der Kampf nicht entschieden. Denn ein Kampf ist und war es immer. Wann endet ein Krieg? In der Regel dann, wenn einer der Gegner restlos kapituliert. Im Augenblick scheint es, als würde die Übermacht der Medien diesen Kampf gewinnen. Wer aber ist der Profiteur? Eine sehr wichtige Frage! Wer gewinnt, wenn wir unsere Zeit und unser Geld vorallem in den Bildschirm, ins Telefon investieren und uns so von den Forderungen der realen Welt zurückziehen? Wichtige Frage!
Künste sind Zweckfrei. Wenn die „erfolgreichsten und beliebtesten“ Beiträge die sind, bei denen gut verdient wird, dann haben wir ein grundsätzliches Problem. Dann ist der nächste Schritt der, dass wirklich Neues gar nicht erst entsteht, da der Erfolg nicht abzusehen ist. Das Neue, das ja immer lautstark gefordert wird, kommt meist auf leisen Sohlen und ist selten vom ersten Tag an wirtschaftlich relevant. Darum die vielen wichtigen Förderprogramme, die kaum mehr sind als der Tropfen auf dem heißen Stein.
Ich bin nicht gegen Social-Media, nicht gegen KI und dergleichen. Jedem, wie er mag. Aber der Bildschirm lässt dich allein.Er spendet weder Ermutigung, noch Wärme, Gemeinschaft, Gespräch, Genuss und Freude. Er reagiert nicht auf deine Entwicklung. Und er hilft dir nicht, wenn das Leben, das reale, mit all seinen Zumutungen und Erfordernissen nach dir greift.
Darum mache ich weiter. Nützt das etwas, hilft es? Vielleicht. Ich weiß es nicht, und ich denke, so ist die Frage nicht gut gestellt. Literaturkonzerte sind ein Gesprächsangebot, eine Gefühlsebene, die man miteinander teilt. Denn wenn auch die Kunst nichts anderes ist als Unterhaltung,Phantasie,Erzählung und Erfahrung vielleicht auch Meisterschaft, ist sie doch wie das Wasser, das den Schwimmer sanft trägt, der Pfad, der abwechslungsreich durch die Landschaften der Natur führt, das Wort, der Ton, der freilassend mit allen anderen schwingt, der sagt, du bist nicht allein. Nicht in Krankheit, nicht in Freude und Lust, nicht im Tod – durch alle Zeiten teilst du das Geschick mit anderen Menschen in der ihnen zugewiesenen Gegenwart. Was wir machen ist nicht mehr aber auch nicht weniger als ein Baustein, der differenzierte Entwicklungen und Gedanken schildert, Anregungen gibt und darum immer aktuell bleibt. Ich lade alle ein, Jung und Alt, teilzunehmen. Quality Time.