Aufbruch in Ton und Wort/ Holger Hoek/ Kölner Rundschau 06.4.17.

Am Eingang Frühlingsdekoration, an der Wand ein Proijeziertes Bild eines bunten Blumenstraußes. In der Evangelischen Friedenskirche war alles angerichtet, um die beliebte aktuelle Jahreszeit in das Kirchenhaus zu holen. Mit abwechslungsreichem Programm, mit bekannten Texten und Musikstücken von internationalen Dichtern und Musikern versetzte Schauspielerin Sibylle Bertsch und Pianist Cosmin Boeru die Besucher ihres einstündigen Literaturkonzerts „Frühlingsgefühle“ in frohe Stimmung und bereiteten der dunklen Jahreszeit auf ihre Weise ein Ende. „Der Frühling ist doch für alle so etwas wie ein Neuanfang. Ob Traurige, Einsame oder Verliebte – jeder befindet sich irgendwie in einer Aufbruchstimmung. Der Frühling zaubert einfach ein Lächeln in die Gesichter vieler Menschen“, erläutert die durch zahlreiche Bühnen- und Filmrollen erfahrene Schauspielerin den Hintergrund ihres Konzerts. Wärend Boeru, seit zehn Jahren Dozent an der Kölner Musikhochschule, mit seinen Darbietungen ausgewählter Werke von Peter Tschaikovsky, Claude Debussy und Frédéric Chopin die Ankunft des Frühlings in bisweilen lautstarken Intonationen verdeutlichen mochte, schlug Bertsch für ihre Vorträge eher ruhigere Töne mit sanfter Stimme an.

Kurzgeschichten wie Erich Kästners „Der Mai“ oder Gedichte von Heinrich Heine, Eduard Mörike und Theodor Fontane nahmen die Besucher mit auf einen Streifzug durch die beliebte Jahreszeit und veranlassten sie, teilweise mit geschlossenen Augen den Worten zu folgen, aus denen sich schnell herrliche Gedankenbilder zu dem Vorgetragenen entwickelten….

…Trotz ihrer zahllosen Bühnenerfahrung fühlt sich Bertsch nun angekommen. „Mit den Literaturkonzerten mache ich nun genau das, was mir am besten gefällt“.