Anaïs Nin und Henry Miller – Eine literarische Passion

Anaïs Nin und Henry Miller, eine literarische Passion
Kultursalon Freiraum, Köln Sülz

Die Romanze zwischen Anaïs Nin und Henry Miller begann 1931 mit einer Einladung zum Mittagessen am Stadtrand von Paris, in Louveciennes.

Anaïs Nin, die achtundzwanzigjährige Ehefrau von Hugh Parker Guiler, lernte Henry Miller, den ein Freund scherzhaft als „Gangsterautor“ bezeichnet hatte, kurz vor seinem vierzigsten Geburtstag kennen. Auch er war verheiratet und führte mit seiner zweiten Frau June eine aufreibende und leidenschaftliche Ehe.

Anaïs Mann, Hugh Parker Guiler, arbeitete erfolgreich bei der National City Bank und ermöglichte durch sein Einkommen nicht nur eine gesicherte Existenz und die künstlerische Entwicklung seiner Frau sondern er unterstützte auch den völlig mittellosen Henry Miller.

Dem Anschein nach passten Henry und Anaïs nicht zusammen, aber sie hatten eines gemeinsam: Beide waren lebenshungrige, angehende Schriftsteller und somit zutiefst in die Sprache und das Schreiben verliebt.

Anaïs hatte gerade ein Buch über D.H. Lawrence verfasst, welches sie Henry zu lesen gab und so sein Interesse weckte.

In der Kindheit hatte Anaïs Vater, ein erfolgreicher spanischer Pianist und Dandy, die Familie verlassen. Um ihren Kummer zu bewältigen begann das Kind Anaïs auf der Überfahrt nach New York, ein Tagebuch zu führen und ihrer Verlassenheit Ausdruck zu verleihen.
Das Tagebuch wurde zum Lebensbegleiter, in welchem sie fortan mit großer Aufrichtigkeit ihre Eindrücke und Begegnungen, ihre persönliche Entwicklung und ihren Kummer zu zu Papier brachte. Es sollte später ihr bedeutendstes Werk und Lebenszeugnis werden.

Als June nach Paris kam, war Anaïs zunächst zutiefst fasziniert von dieser Frau. June verstand es, durch ihre Schönheit und ihr ambivalentes Verhalten nicht nur Henry, sondern auch Anaïs selbst immer neu zu überraschen und auf allen Ebenen, auch in erotischer Hinsicht herauszufordern. June lieferte viel Stoff und Inspiration für Henry Millers Romane „Stille Tage in Clichy“ oder „Wendekreis des Krebses“, Anais analytisches Verständnis und Feingefühl kam ihm dabei zugute.

Herny und Anaïs stürzten in eine leidenschaftliche Liebesaffäre die unendlich viele Facetten und Abgründe beinhaltete. Es entstand eine rauschhafte, schonungslose, tiefe Beziehung auf die beide in späteren Jahren jedoch mit Dankbarkeit zurückblickten.

22.September 2013 um 17 Uhr
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