Das Publikum gerät ins Träumen und Schwärmen/ Kreiszeitung Böblingen 12.2018

Von Jan Renz.  Advent.

…die Burg ist ein Schmuckstück, ein Zentrum für kulturelle Veranstaltungen. Und genau hier trat die Schauspielerin  (Sibylle Bertsch) am Samstag auf…

….Zusammen mit dem Pianisten Cosmin Boeru gestaltet sie Literaturkonzerte. Er hat wichtige Wettbewerbe für sich entschieden, gibt Konzerte in ganz Europa und ist seit 2007 Dozent an der Musikhochschule Köln. Seit über 10 Jahren treten sie gemeinsam auf: die Schauspielerin ist für die Texte zuständig, der gewandte Pianist für die Musik. Ihr Samstagsprogramm war schlicht mit „Advent“ überschreiben. … In der Burg war kein Stuhl mehr frei. Mit Peter Tschaikowskys Marsch aus der „Nussknackersuite“ wurde der Abend eröffnet. Das Klavier wurde zu einem kleinen Orchester, jede Stimme erhielt ein eigenes Profil, besondes markant die Basslinie. Boeru spielte mit Klangsinn und viel Witz.

…Wort und Musik gingen eine enge Verbindung ein, hörte man das Klavier, klangen die Gedichtzeilen nach. Nach Schnee-Lyrik erlebte man die Farbigkeit eines Sergei Rachmaninow (Prelude op. 32 Nr.12). Und man macht die Entdeckung: Nicht nur Schnee verändert die Welt, auch ein Gedicht. Ob der Pianist nun Rachmaninow, Tschaikowsky oder Frédéric Chopin spielte: Als Zuhörer geriet man ins Träumen. …

Es war ein kurzweiliger, erhellender Abend.