Engelsgartentexte

Das Schauspiel der Wuppertaler Bühnen hat eine Lesereihe ins Leben gerufen, die engagiert und einzig in ihrer Konzeption viel Publikum verdient.

In der AutorInnen-Lesereihe stellt das Schauspiel Wuppertaler Schriftsteller und Schriftstellerinnen aus Gegenwart und Vergangenheit vor. Neben Hintergründen und Werkzusammenhängen stehen dabei vor allem die Lesungen der Texte durch die AutorInnen selbst wie auch durch SchauspielerInnen des Ensembles im Vordergrund. Die Schriftstellerin Dorothea Renckhoff kuratiert und moderiert die Veranstaltungen. Hier der Nächste Termin:

Engelsgartentexte am Dienstag, 17. Januar 2017, 20 Uhr im Kronleuchterfoyer des Wuppertaler Opernhauses, Eintritt 6.-Euro

Viel zu erzählen haben die beiden Gäste, mit denen Moderatorin Dorothea Renckhoff beim nächsten Abend der ENGELSGARTENTEXTE über die Lieblingslektüre aus deren Kinderzeit spricht. Der Schauspieler Peter Clös ist als Mönchsdarsteller neben Sean Connery in dem Film Der Name der Rose in Erinnerung. Seitdem war er in diversen Serien und Tatorten im TV zu erleben, etwa in ‚SOKO Köln‘ oder ‚Die besondere Schwere der Schuld‘; In Kürze wird in der ARD eine Folge der Vorabendserie ‚Die Rentnercops‘ mit ihm ausgestrahlt. Auch auf der Bühne war er in ganz unterschiedlichen Rollen zu sehen – vom Glatzen-Peer in ‚Ronja Räubertochter‘ über Cléante im ‚Tartuffe‘ bis Malvolio in ‚Was Ihr wollt‘, zuletzt 2016 an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf/Duisburg als Küster in Die lustigen Weiber von Windsor. Clös wird auch aus seiner unlängst erschienenen Autobiographie Das Montagskind lesen, in der er offen über seine wie von einem Rabengott beherrschte Kindheit spricht. Einer Kindheit, die geprägt war von Belastungen wie Krankheit, Sehschwäche, Sprachfehler und sexuellem Missbrauch.

Sabine Ibach dagegen wurde mit Musik und schönen Instrumenten groß: Die ursprünglich in Wuppertal ansässige Firma Ibach, 1794 gegründet, ist die älteste Pianofortemanufaktur der Welt und hat u. a. Richard Wagner Instrumente zur Verfügung gestellt. Auf Ibach-Flügeln komponierte er Teile seines Parsifal und spielte am Vorabend seines Todes in Venedig zum letzten Mal für seine Frau Cosima. Neue Klaviere werden seit 2007 bei Ibach zwar nicht mehr gebaut, aber das Unternehmen betreut die unzähligen Ibach-Pianos in aller Welt und wird heute von Sabine Ibach geleitet. Sie hatte von Kindesbeinen an nicht nur mit Tasteninstrumenten zu tun, sondern lernte früh große Musiker kennen und pflegt rund um den Globus Freundschaften mit ihnen. So konfrontiert der Abend den Zuhörer mit zwei sehr gegensätzlichen Modellen von Kindheit.